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Glasbild „Thronender Christus“ von Renate Strasser 1977 in der Ev.-Luth. Michaeliskirche in Talle.

Glasbild „Thronender Christus“ von Renate Strasser 1977 in der Ev.-Luth. Michaeliskirche in Talle.

Das Rundfenster zeigt den Herrn Christus in seiner göttlichen Majestät als Herrn und Richter der Welt. Seine rechte Hand ist segnend erhoben, das geöffnete Buch in seiner Linken zeigt die griechischen Buchstaben Alpha und Omega (erster und letzter Buchstabe des griechischen Alphabets) – „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte“ (Offenbarung 22,13).

Christus thront auf dem Regenbogen, dem Zeichen
der Gnade und des Bundes Gottes mit seinem Volk
(1.Mose 9,12ff.).
So erscheint Christus als Richter und Erlöser.

Seine Füße ruhen auf dem Erdkreis, der mit grünen Pflanzen angedeutet ist.
Zu seinem Haupte spannt sich der Himmelsbogen mit Sternen.
Um ihn sind die „Vier Wesen“ (Hesekiel 1,10ff. und Offenbarung 4,6-8).
In der Tradition der Kirche werden sie den vier Evangelisten als ihre Symbole zugeordnet:
dem Matthäus der Engel, Markus der Löwe, Lukas der Stier und dem Johannes der Adler.
Alle vier sind geflügelt und die Flügel tragen Augen.
Sie loben Gott Tag und Nacht mit dem Sanctus, das auch in der Liturgie der Kirche erklingt.
Solche Darstellung der göttlichen Majestät Christi findet sich von den frühesten Zeiten an in den Kirchen und Domen der Christenheit, sei es als Mosaiken, als Wandmalereien oder Glasbilder,
wie auch als Bildhauerarbeiten in den Bogenfeldern über den Portalen – stets an zentraler, hervorgehobener Stelle, vornehmlich in der Apsis bzw. dem Chorabschluß, über dem Altar.

(Renate Strasser)