Gebets-Gottesdienst für verfolgte Christen
Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?
Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Diese Frage, die der Apostel Paulus in seinem Brief an die Römer schreibt, stand über dem Gebets-Gottesdienst für verfolgte Christen, den die Gemeinden des Pfarrbezirks am Sonntag nach Epiphanias zusammen in Talle gefeiert haben. Die Konfirmanden erklärten anhand des "Weltverfolgungsindex" die schwierige Situation der Christen in zahlreichen Ländern dieser Erde.
So wurde das Thema des Epiphanias-Festes, dass das Heil Gottes in Jesus Christus auch den Heiden, auch den Menschen aus fernen und fremden Ländern und Kulturen gilt, indirekt nochmal aufgenommen.
Denn auch das war von Anfang an mit dem Heiland aller Menschen – Jesus Christus – verbunden:
ER musste schon als Baby in Sicherheit gebracht werden und ins Ausland fliehen vor den Schergen des Herodes. Der Sohn Gottes war ein Fremder in dieser Welt. ER war Anfeindung und Bedrohung, Hohn und Spott ausgesetzt und starb mit Anfang 30 einen gewaltsamen Tod durch Hinrichtung. Und seine Jünger, seine Anhänger, seine Nachfolger – die Christen hatten immer Anteil am Schicksal ihres Meisters, waren Verfolgung und Repressalien ausgesetzt und ihr Glaube kostete ihnen oft das Leben.
Bis heute hat sich daran nichts geändert – auch wenn wir derzeit in unserer nachchristlichen Gesellschaft noch wenig davon spüren, was es heißt, unserm Herrn das Kreuz nachzutragen. Dass es unseren Glaubensgeschwistern in anderen Ländern da ganz anders ergeht und was es sie kostet, Christen zu sein, davon haben wir in diesem Gottesdienst u.a. auch durch Berichte persönlicher Einzelschicksale eindrücklich gehört. Wir wollen nicht aufhören, dafür zu beten, dass Christus der HERR allen beisteht, die um seinetwillen leiden, dass ER ihnen den Glauben stärkt und auch uns mutig macht, ihn als den Heiland der Menschen zu bekennen.
Die Frage vom Beginn hat übrigens eine herrlich tröstliche Antwort:
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Röm 8,35ff.)